StreuobstwiesenPlus und Waldgärten sind zukunftsfähige und klimafitte Pflanzensysteme, die auch den nachfolgenden Generationen eine paradiesische Fülle an Nahrung bieten.
Die Begriffe StreuobstwiesenPlus und Walggärten werden vielleicht einigen Besuchern dieser Seite nicht geläufig sein. Aber viele kennen unsere landschaftsprägenden Streuobstwiesen. Hochstämme im Abstand von 10 m bis 15 m prägen weite Teile unsere Kulturlandschaft. Doch was sehen wir vielerorts? Absterbende Bäume! Krank durch Unterversorgung mit Nährstoffen und den oftmals einhergehenden Schädlingsbefall. Um Streuobstwiesen klimafit für die Zukunft zu gestalten und damit Lebens- und Nahrungsräume für Menschen, Tiere und Pflanzen zu erhalten, gehen wir in unserer Planung und Umsetzung hin zu StreuobstwiesenPlus und Waldgärten.
StreuobstwiesenPlus bestehen als mehr als nur einer Gras- und Baumschicht. Niedrige Sträucher, kleinere Bäume und jene über die eigentliche Baumschicht hinausragende (Überhälter) prägen diese Systeme. Werden diese Elemente sehr dicht und flächig angepflanzt sprechen wir von Waldgärten. Der Fokus liegt dabei auf essbaren, mehrjährigen oder sich selbst aussäenden Pflanzen. Dabei erntet man jedes Jahr, ohne dass neu gepflanzt werden muss.
Warum sind StreuobstwiesenPlus und Waldgärten klimafitt? Durch den stockwerkartigen Aufbau wird das Mikroklima auf der Fläche stabilisiert. Windgeschwindigkeiten werden gemindert, wodurch der Boden vor Austrocknung geschont wird. Unter dem Strich steht den Pflanzen mehr Wasser zur Verfügung. Auch die Vielfalt unterschiedlicher Pflanzen kommt nicht nur uns Menschen und den dort lebenden Tieren zu Gute, auch die Bodenorganismen freuen sich an der Pluralität. Warum? Jede Pflanzenart wurzelt unterschiedlich tief und sondern spezifische Stoffe ab. Somit beschränkt sich ihr Nahrungsangebot nicht nur auf einen Stoff, sondern ihr Tisch ist reich und mit verschiedensten Sachen gedeckt. Ein vielfältiges Bodenleben wirkt sich positiv auf die Humusbildung aus. Humus ist der Stoff, der die Zukunft retten kann. Denn er wirkt wie ein Schwamm was Nährstoffe und Wasser angeht. Je mehr Humus auf einer Fläche ist, desto mehr Niederschlagswasser kann aufgenommen (weniger Oberflächenabfluss) und gespeichert werden. Wer kann sich aus Süddeutschland nicht an die tiefen Risse im Boden erinnern, die es nach der langen Trockenphase im Jahr 2023 gab? Wahrscheinlich diejenigen, die ausreichend Humus auf ihren Flächen hatten.
Was bleibt für uns Menschen? Neben dem Erholungswert von StreuobstwiesenPlus und Waldgärten erlangen wir durch die dreidimensionalen Pflanzsysteme einen maximalen ertrag pro Quadratmeter und streuen durch den Anbau unterschiedlichster Pflanzen einen Ertragsvollausfall.